Multi-Magnetic Balun 1:9 , 1:16 und 1:4

Impedanztransformatoren für Drahtantennen auf allen Kurzwellenbändern


Viel wurde in den vergangenen Monaten über die wundersame Wirkung des MAGNETIC BALUNS geschrieben und am Band diskutiert. Viele haben die Selbstbauanleitungen nachgebaut und Ringkerne am Flohmarkt oder in Friedrichshafen gekauft.


Falsche Aussagen: Magnetic Balun ist ein BALUN

Jede beliebige Drahtlänge wird auf 50 Ohm transformiert Keine Erdung nötig , Ringkern T130-2 Material


Richtig ist vielmehr: es handelt sich um einen 9:1 UNUN ein einfaches Anpassgerät ist meist immer nötig , gute Erdung oder asymmetrisch gespeister Draht

Kernmaterial Ferrit FT-140-43 oder Vergleichstype mit großer Permeabilität auf KW


Grundlagen nach OE3MZC:

Das Grundprinzip der Funktion dieser breitbandigen Antennenanpassung ist ein Hochfrequenztransformator mit dem Übersetzungsverhältnis von 9:1, der die hochohmigen Eingangsimpedanzen einer Drahtantenne heruntertransformiert auf ca. 50 Ohm. Eine Impedanz von 450 Ohm wird auf 50 Ohm umgesetzt und damit die ursprüngliche Fehlanpassung von 1: 10 auf 1:1,1 angepasst. Dabei ist der Ringkern mit den 8 bis 9 Windungen eigentlich ein sog. UNUN und kein BALUN, d.h. Es ist eine gute Masse als Gegengewicht nötig. Der Draht wird entweder endgespeist oder ca. nach 1/3 der Länge angeschlossen, idealerweise an einer Stelle die bei allen Bändern eine Impedanz von ca. 400 bis 700 Ohm aufweist. Wichtig ist, dass der Ringkern direkt am Anschlusspunkt beim Draht angebracht wird. Nur so können die Verluste im Koaxkabel gering gehalten werden und der 3:1 Automatiktuner im TRX kann die Antenne optimal anpassen und die maximale Leistung übertragen. Der verwendete Ringkern sollte das Material 43 haben und die Wicklungen sollten nebeneinander und NICHT verdrillt aufgebracht werden. Dies ist für die hohe Breitbandigkeit besonders oberhalb von 20MHz bis 50MHz wichtig. Da die Wicklung auch als Bandleitung wirkt ist die Isolation als Dielektrikum von Bedeutung. PE oder Teflon isolierte Drähte sind besser als PVC geeignet. Bringt man auf den Ringkern gleich 4 Wicklungen auf und sieht entsprechende Anzapfungen (siehe Bild) vor, so kann man den Transformator einfach auf Übersetzungsverhältnisse von 16:1, sowie 9:1 und 4:1 erweitern. In der Praxis kann man dann die beliebige Drahtlänge an verschiedenen Anzapfungen versuchen und die geringste Welligkeit wählen (besonders im Portabelbetrieb). Der Kern darf keinesfalls mit zu hoher Leistung verwendet werden, denn der im Sättigungsbereich betriebene Kern erzeugt als nichtlinearer Bauteil enorme Oberwellen und Verluste und verliert dabei seine Permeabilitätseigenschaften. Für Leistungen bis 100W PEP sind Durchmesser von FT140-43 oder Vergleichstype, für höhere Leistungen mindestens FT200 oder mehrere Kerne aufeinandergeklebt zu verwenden. Das korrekte Transformationsverhältnis und der Wickelsinn können einfach geprüft werden: Man klemmt einen 450 Ohm Widerstand statt der Antenne an den hochohmigen Eingang des Baluns und Masse an (statt der Drahtantenne)und misst mit einem SWR-Analyser ( MFJ 269 o.ä.) oder einem TRX mit geringer Leistung die Stehwelle im verwendeten Frequenzbereich. Das SWR sollte unter 1:1,2 liegen. Will man die Antenne nur im 40m, 80m und 160m Band betreiben, so kann man auch Kernmaterial FT140-77 verwenden, wird aber rasch erkennen, dass der oft beschriebene Kern T130-2 viel zu wenig Permeabilität aufweist und daher zu geringe Induktivität erzeugt. Interessant kann es auch sein, eine alte Vertikal- oder CB-Antenne mittels Magnetic Balun für alle Frequenzbereiche auf Kurzwelle verwendbar zu machen. Ist die Antenne nicht resonant, so muss natürlich mit dem Anpassgerät auch noch eine vorhandene Reaktanz herausgestimmt werden. Antenne zu kurz= kapazitiv, Antenne zu lang= induktiv. Zusammenfassend kann ein sog. Magnetic Balun eine Alternative zu einem weitaus teureren Smartuner sein. Gleichzeitig verlangt diese Lösung dem Empfänger wesentlich mehr an Großsignalfestigkeit ab als eine Monobandantenne.

Anmerkung: Allerdings müssen nicht unbedingt Amidon-Ferrite und Teflon Kabel verwendet werden, Vergleichstypen und Kupferlackdraht reichen für die erlaubten 750 Wtts vollkommen aus.

Bezugquelle für Ringkerne: dh1ply@gmx.de oder www.riedlbauer.de.vu

Prinzipschaltbild:

 

Aufbau: Man nehme Kupferlackdraht mit 0,7mm Durchmesser, schneidet eine Länge mit 44cm und eine Länge mit 132cm zu.

Die erste Spule ist die TRX seitige mit 44cm im Bild rot dargestellt. Die zweite Spule ist schwarz dargestellt. Markierungen mit Faserstift alle 44cm anbringen, an diesen Stellen wird nach dem Aufwickeln auf dem Ferrit der Draht abisoliert und die Anzapfungen abgegriffen. In ein Kunststoffgehäuse einbauen und Löcher für Schwitzwasser nicht vergessen.

Ansicht eines Aufbaues mit Teflondraht: